Artikel vom 05.10.2024
05.10.2024 Brigitte Cappel

“Auschwitz"- die Wanderausstellung im Pädagogischen Zentrum am Gymnasium Pesch bis zum 10.10.2024

Jule Fialla, Q2, berichtet von ihren Eindrücken während und nach des Besuchs der Ausstellung "Auschwitz" in unserem PZ.

Die Bilder sind verstörend: abgemagerte Körper, zutiefst verstörende Geschichten, in denen Schicksale geschrieben stehen, die niemals erzählt werden können. Am heutigen Tag habe ich mir die Ausstellung, welche gerade im Pädagogischen Zentrum (PZ) am Gymnasium Köln Pesch stattfindet, angeschaut. Hierbei handelt es sich um dreißig Plakate mit Informationen über die systhematische Verfolgung und Vernichtung von Juden, Sinti, Roma und Homosexuellen. Die Ausstellung hat mich in die Zeit zurückreisen lassen, als ich das Konzentrationslager Ausschwitz im August 2022 besucht habe.
Die Informationen beziehen sich primär auf die Konzentrationslager, den Beginn und das Ende der Vernichtung. Die einzelnen Plakate sind mit Statistiken, Fotos und kleinen Textfeldern versehen. Diese zeigen verstörende Bilder. Berge von Schuhen, Haaren, Wertgegenständen, aber auch Knochen und tote Körper. Es wird eins klar: den Häftlingen wurde einfach alles genommen. Die Kleidung und Wertgegenstände der Opfer wurden desinfiziert, gesammelt und das geraubte Gut in Güterwaggons nach Deutschland gebracht. Hier wurde es versteigert oder verkauft. Zeichnungen von Häftlingen zeigen die Gräueltaten, die in den Konzentrationslagern stattfanden. Schlimmste Gewalt und Misshandlungen. Die Lagerkleidung und die geschorenen Haare haben den Insassen jeglicher Identität beraubt. Viele Fotos erkenne ich von meinem Besuch in Auschwitz wieder. Die Baracken, in denen sie, Tieren ähnlich, aufeinanderlagen, weil es nicht genug Platz gab, diese Bilder wurden auch in der Gedenkstätte Auschwitz gezeigt. Für mich ist es kaum vorstellbar, dass so was tatsächlich passiert ist und genau deswegen darf es niemals in Vergessenheit geraten und wir müssen die Erinnerung aufrechterhalten.
Doch auch damals war nicht alles hoffnungslos. Die Einwohner aus der Umgebung von Auschwitz kamen zur Hilfe. Trotz der Gefahr, selbst erschossen zu werden, bildeten sich Widerstandsbewegungen. Diese versuchten die Häftlinge zu befreien. Einigen Häftlingen gelang dies, wenn sie jedoch erwischt wurden, drohten ihnen drakonische Strafen, meist auch im Kollektiv. Es wurden Freunde, Angehörige, Töchter und Söhne getötet, um Angst und Schrecken im Lager zu verbreiten. Wer im Lager nicht arbeiten konnte, weil er zu schwach war, wurde sofort getötet, egal ob Kind oder alter Mensch. Auch die Hinrichtungen war grauenvoll. Die Häftlinge wurden nicht nur in den Gaskammern getötet, sondern auch Hinrichtungen waren Bestandteil des Lagerterrors. Essen gab es nie genug, und wenn es welches gab, handelte es sich meistens um Suppen ohne jegliche Nährstoffe. Viele KZ-Häftlinge sind an Unterernährung und Erschöpfung gestorben. An Kindern, vor allem an Zwillingen, wurden pseudomedizinische sowie pharmakologische Experimente durchgeführt. Josef Mengele war für die unmenschlichen und oft tödlichen Experimente verantwortlich.
Diese Ausstellung zeigt, wie erschütternd die Verbrechen des Holocaust waren, sowohl in Fotos als auch bei meinem Besuch in Auschwitz. Die unmenschlichen Bedingungen, die der systematische Vernichtung und perfiden Grausamkeiten, die in Auschwitz und auch anderen Konzentrationslagern stattgefunden haben, sind schwer zu begreifen, um so wichtiger ist es, sie nicht zu vergessen. Trotz dieser grauenhaften Erinnerungen ist es auch ein Zeichen der Hoffnung, dass es auch Widerstand gab und Menschen, die versuchten, den Gefangenen zu helfen. Diese Menschen haben ihr Leben riskiert. Die Ausstellung zeigt die menschlichen Abgründe, sie ist zugleich eine Aufforderung für die demokratischen Werte: Menschlichkeit und Gerechtigkeit einzustehen.

Jule Fialla, Q2